Die Aufgaben und Leistungen der Logistik sind vielschichtig und über Prozesse im ganzen Unternehmen verteilt. Hinzu kommen Unübersichtlichkeit und Prozesskomplexität entlang der kompletten Supply Chain. Dem gegenüber steht der steigenden Kostendruck, der Unternehmen zur kontinuierlichen Optimierung der Logistikprozesse zwingt.

Doch ohne Transparenz über die Abläufe entlang der Supply Chain ist das nicht möglich – aktive und nachhaltige Maßnahmen sind erforderlich. Das Logistikcontrolling liefert die Grundlage dafür. Transparenz wird geschaffen, Logistikprozesse können auf strategischer und operativer Ebene nachhaltig verbessert und optimiert sowie die erbrachten Leistungen quantifiziert werden.

Logistikcontrolling

Ziele und Aufgaben des Logistikcontrollings

  • Permanente Wirtschaftlichkeitskontrolle durch Soll-Ist-Vergleiche der Kosten und Leistungen
  • Beschaffung und Bereitstellung entscheidungsbezogener Informationen
  • Unterscheidung von zielgruppenspezifischen Informationen
  • Wettbewerbsfähige Logistikstrategie
  • Anpassung der Logistik- und Personalorganisation
  • Kosten- und Leistungstransparenz in der gesamten Lieferkette
  • Entwicklung zuverlässiger Kennzahlen
  • Berichtswesen zur Ursachenanalyse

6 Schritte für ein erfolgreiches Logistikcontrolling

 

Nur wenn auch Ziele definiert sind, kann der Erfolg von Maßnahmen beurteilt werden. Doch nicht jedes Ziel ist auch als Controlling-Instrument geeignet.

Was zeichnet geeignete Ziele aus?

  • Operational
  • Realistisch
  • quantifizierbar sein
  • Zielgröße und -richtung als Zielinhalt
  • Zielausmaß, d.h. Zielpunkt und Toleranzbreite
  • Zeitbezug

Im Regelfall lassen sich dabei die logistischen Ziele aus der Unternehmensstrategie ableiten. Die zentrale Frage – Wie kann die Logistik das strategische Ziel unterstützen? Dabei sollten neben der Einschätzung der Unternehmensstärken und –schwächen auch externe Chancen und Risiken am Markt berücksichtigt werden.

Für die Erfassung der einzelnen Elemente des Logistiksystems müssen folge Punkte festgelegt werden:

  • Messbereiche
  • Mess- und Kenngrößen
  • Messpunkte und -verfahren

Bei der Erfassung bestimmter Daten können Lösungen in SAP die Unternehmen unterstützen. Durch die Anbindung der Maschinen können so z.B. Betriebsdaten bequem erfasst werden. Aber auch die Datenerfassung durch Barcodes, RFID und RTLS kann Unternehmen bei der Ermittlung der Ist-Situation helfen. Der Vorteil dieser Methoden? Die Daten werden kontinuierlich im Prozess erfasst und können systemseitig in die gewünschten Kennzahlen überführt werden, ganz ohne dass zusätzlicher Aufwand auf Unternehmensseite anfällt. Einmal angebunden, geschieht der Rest automatisch.

Bevor Unternehmen sich aber für eine Art der Datenerfassung entscheiden, sollten Kosten und Nutzen abgewogen werden.

Überschreiten die Abweichungen zwischen Ist- und Plan-Daten die gesetzten Toleranzbereiche, werden diese analysiert. Aber auch nur dann! Ziel der Analyse, ist es die Ursachen der Abweichungen abzudecken. Maßnahmen- und entscheidungsgerechte Informationen sind das Ergebnis der Analyse.

Für die Interpretation der Daten empfiehlt sich die Verwendung verschiedener Analysemethoden. Ziel der Techniken ist es, Zusammenhänge, Korrelationen sowie deren Einflussstärken zu erkennen. Als Ergebnis dieser Phase sollten die Hauptursachen herausgearbeitet sein.

Bei der Planung der Maßnahmen helfen die folgenden Leitsätze:

  • Keine Maßnahmen ohne Ziel und umgekehrt
  • Maßnahmen müssen an Ursachen ansetzen
  • Maßnahmenschwerpunkte setzen
  • Verantwortliche und Termine Fr. die Durchführung bestimmen
  • Bewertung der Maßnahmen bezüglich ihrer Kosten

Erfüllen die identifizierten Maßnahmen die Kriterien, kann mit deren Umsetzung begonnen werden. Wichtig ist auch hier, die Prozesse bei der Durchführung von Maßnahmen kontinuierlich zu beobachten und die erbrachte Leistung fortlaufend zu messen. So werden die Daten für die Generierung der Kennzahlen stetig und ununterbrochen erfasst.

 

Greifen die Verbesserungsmaßnahmen, können die Planwerte verändert werden. Dabei bildet die Wirkung der durchgeführten Maßnahmen die Grundlage für die Festlegung neuer Planwerte. Über Zielvereinbarungen werden die neuen Planwerte abgesichert.

Zum Abschluss werden die Ergebnisse entscheidungsträgerorientiert dargestellt und aufbereitet. Im Bericht wird der Erreichungsgrad der gesetzten Ziele dokumentiert. Das ist zugleich die Grundlage für eine gegebenenfalls erforderliche Zieländerung. Der Controlling-Regelkreis schließt sich, kann aber bei Bedarf erneut angestoßen werden.

Logistikinformationssysteme (LIS) – Logistikcontrolling mit SAP

Verschiedene SAP Informationssysteme unterstützen SAP-Anwender bei der Erkennung vorhandener Problembereiche mittels aussagekräftiger Kennzahlen sowie der Analyse der Entstehung dieser. Basis dieser Kennzahlen sind die verdichteten Daten betriebswirtschaftlicher Vorgänge.

Logistikinformationssysteme – Funktionen für das Logistikcontrolling: