Um heterogene Systemstrukturen möglichst effizient und transparent abbilden zu können, braucht es in vielen Fällen großen administrativen Aufwand und die ein oder andere Umstellung an den eigentlich bereits eingebürgerten Unternehmens-Prozessen.

Die SAP bietet mit ihrer SAP PO Lösung eine Möglichkeit, genau diese Problematik in vielerlei Hinsicht zu vereinfachen und somit Prozesse und auch das Controlling zu verbessern.

Was verbirgt sich hinter SAP PO?

Bei SAP Process Orchestration, auch SAP PO genannt, handelt es sich um einen Sammelbegriff für mehrere Lösungen, welche für die Anbindung von Drittsystemen an ein SAP-System eingesetzt werden können.

Dabei liegt der Fokus der Aufgaben darauf, mögliche Inkompatibilitäten zwischen dem eigenen SAP-System und der benötigten Fremdsoftware zu beseitigen und so einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dies ist besonders vor dem Ansatz der vernetzten Systeme und der fortschreitenden Automatisierung von Prozessen oft von großem Vorteil und bietet Potenzial für enorme Einsparungen.

Grundsätzlich werden unter dem Überbegriff SAP Process Orchestration folgende Lösungen der SAP vereint:

SAP Process Integration (SAP PI)

Die Haupt-Komponente von SAP PO und Weiterentwicklung von SAP XI. Dieses Modul ist hauptverantwortlich für die meisten Funktionen, die den Datenaustausch zwischen SAP und Fremdsoftware ermöglichen.

Grundsätzlich bietet SAP PI und damit natürlich auch SAP PO drei Kernfunktionen:

  • Konnektivität
  • Mapping
  • Routing

Für all diejenigen, die auf dem aktuellsten Stand bleiben wollen, ist eine alleinige Verwendung von SAP PI allerdings keine Option mehr, da die SAP den Support seit dem Jahr 2020 eingestellt hat. Die Funktionen bleiben im SAP PO aber selbstverständlich vorhanden.

Welche Unterschiede es zwischen SAP PO und SAP PI gibt, können Sie sich gerne in unserem Beitrag „SAP PI – SAP PO: Wo ist der Unterschied und welchen Nutzen bringt es?“ ansehen.

SAP Business Process Management (SAP BPM)

Diese Lösung der SAP stellt Vorgehensmodelle, Methoden, Technologien und Referenzinhalte zur Verfügung, um Prozesse zu überwachen, auszuführen und wenn nötig auch zu ändern und sich damit einfach und effizient an verändernde Geschäftsbedingungen anpassen zu können.

SAP Business Rules Management (SAP BRM)

SAP BRM ist seit einiger Zeit Teil des SAP NetWeaver Composition Environment und bietet grundsätzlich vielerlei Funktionen, um Geschäftsregeln zu definieren, anzulegen und zu testen, bevor sie in den operativen Betrieb übernommen werden oder auch bereits im operativen Betrieb, ohne dass weitere Installationen oder Einstellungen von der internen IT vorgenommen werden müssen.

SAP PO kann sowohl für On-Premise-Szenarien als auch für ausgelagerte Systeme benutzt werden. Durch eine Platzierung in die SAP Cloud Platform können alle Funktionen und Vorteile auch ohne ein zentrales, physikalisches System verwendet werden.

Das kann vor allem in Anbetracht von einem nicht unerheblichen Aufwand für die Einführung einer Process Orchestration von großem Nutzen sein. Bei den Folgeaufwänden verhält sich dies allerdings anders. SAP PO basiert auf dem SAP Java Stack, wodurch die Konfiguration, Überwachung und auch die Wartung sehr einfach zu handhaben sind.

Ebenfalls ist es in diesem Anwendungsfall möglich, SAP PO auf Basis von SAP HANA zu betreiben, was selbstverständlich einen weiteren enormen Performance-Bonus bietet. Diese Option ist sowohl für Cloud-Nutzer als auch für On-Premise-Kunden verfügbar.

Vorteile von SAP PO

Eine Integration von SAP bietet vielerlei Vorteile, wie beispielsweise das sogenannte B2B-AddOn, das in den meisten Fällen zusammen mit SAP PO ausgeliefert wird. Damit ist eine elektronische Kommunikation mit Geschäftspartnern über EDI-Schnittstellen auch vollkommen ohne kostspielige, zusätzliche EDI-Services möglich.

Der wohl größte Vorteil von SAP PO liegt allerdings auf der Hand. SAP PO bietet die Grundlage für die Vernetzung sowohl intern als auch extern. Verbindungen, Kommunikation und Datenübermittlung werden somit einfacher auch über die Abteilungs- oder Unternehmensgrenzen hinaus möglich; was wiederum die Grundlage von Digitalisierung und Industrie 4.0 bildet.