In diesem Teil unseres Logistiklexikons beschäftigen wir uns mit dem Thema „XYZ-Analyse“.

Allgemeines zur XYZ-Analyse

Die XYZ-Analyse ist auch als RSU-Analyse bekannt (R= regelmäßig, S = saisonal, U = unregelmäßig). Die XYZ-Analyse dient zur Optimierung der Lagerhaltung und des Materialbedarfs. Hierzu werden aus bereits bestehenden Daten oder aus geschätzten Daten die richtigen Zuordnungsklassen für Güter ermittelt. Diese Zuordnung ist die Basis der XYZ-Analyse.

Im Rahmen der Logistik besteht das Ziel darin, die Materialien in den richtigen Mengen zu bestellen und die Lagerkosten somit gering zu halten. Langfristig soll ein optimierter Bestellzyklus entstehen.

Oftmals wird die XYZ-Analyse mit der ABC-Analyse verbunden, um eine präzisere Auswertung zu erhalten. Die ABC-Analyse zeigt das Mengen-Wert-Verhältnis von Produkten auf und soll deren Stückkosten minimieren.

 

Zuordnungsklassen der Güter

Die Abgrenzungen für die Klassen werden mit dem Variationskoeffizienten (VK) festgelegt. Der VK lässt sich aus dem Mittelwert des Verbrauchs eines Gutes in einer Betrachtungsperiode sowie dessen Standardabweichungen berechnen. Achtung: Die Analyse-Grenzen müssen je nach Branche angepasst werden.

Die folgenden Werte können zur Orientierung benutzt werden:

  • X-Güter: VK = 0 bis 25 %
  • Y-Güter: VK ≥ 25 % bis 50 %
  • Z-Güter: VK ≥ 50 %

 

Vor- und Nachteile der XYZ-Analyse

Vorteile

  • Durch Tabellenkalkulationsprogramme kann die Analyse einfach durchgeführt werden.
  • Im Normalfall sind die benötigten Daten bereits im Unternehmen erfasst.
  • Je länger eine Analyse durchgeführt wird, desto genauer wird sie. Somit ist eine steigende Vorhersagegenauigkeit gewährleistet.

Nachteile

  • Preisschwankungen, Marktentwicklungen und ähnliche Faktoren können nicht durch die XYZ-Analyse erfasst werden.
  • Eine zeitnahe Buchung der Bestandsbewegungen ist für unverfälschte Werte zwingend notwendig.
  • Es gibt keine festen Regeln zur Festlegung der Klassengrenzen.