Das Ausscheiden von Großbritannien aus der EU bedeutet hohe Kosten und hohen Aufwand für erforderliche Zollformalitäten aller Unternehmen, die regelmäßig Waren aus Großbritannien importieren bzw. Waren nach Großbritannien exportieren. Diese Aufwände sind manuell schwer zu bewältigen und bergen ein hohes Maß an Fehleranfälligkeit mit nicht unerheblichen Zusatzkosten.
Deshalb ist es für eben diese Unternehmen wichtig, alle nötigen Vorkehrungen für den Austritt zu treffen. Möglich wird dies durch die Verwendung von spezieller Software und die Anpassung bestehender Prozesse im Unternehmen.
SAP GTS und digitalisierte Zollabwicklung
Die SAP bietet mit den sogenannten „Global Trade Services“ (kurz: GTS) eine Sammlung an Tools und Lösungen, mit denen Import und Export auch zukünftig effizient und einfach gesteuert werden können.
Wie auch bei allen anderen Nicht-EU-Ländern müssen in Zukunft auch für Waren aus Großbritannien Zollmeldungen erstellt werden. Dabei muss für jede Ware, die bestellt wird, auch eine eigene Meldung erzeugt werden. Dieser Ablauf ist meist zeitaufwendig und wird deshalb oft an externe Dienstleister übergeben. Durch die Verwendung eines SAP GTS kann diese Anmeldung von zu verzollenden Waren aus dem eigenen System erfolgen. Somit können Kosten deutlich gesenkt werden.
Sobald Großbritannien aus der Europäischen Union ausgetreten ist, fallen viele Lieferungen unter spezielle gesetzliche Vorgaben, die den Handel zwischen der EU und Drittländern regeln. Darunter fallen beispielsweise Feuerwaffen oder sogenannte „Dual-Use-Güter“. Dabei handelt es sich um Waren, die sowohl für militärische Zwecke als auch für den zivilen Gebrauch verwendet werden können.
Beispiele:
- Kerntechnische Materialien
- Chemikalien
- Sensorische Elektronik
- Telekommunikation und Informationssicherheit
- Luftfahrtelektronik und Navigation
Grundsätzlich handelt es sich dabei also hauptsächlich um Güter deren primäres Einsatzgebiet vorrangig konstruktiv (Medizin, Forschung) ist, die allerdings unter gewissen Umständen auch destruktiv (Militär, Waffentechnik) verwendet werden können.
Diese Waren fallen, wie bereits erwähnt, unter bestimmte Vorgaben und sind Genehmigungspflichtig. Werden diese Vorgaben bei dem Handel nicht eingehalten, können erhebliche Strafen anfallen. Die Verwendung des richtigen Systems gewährleistet hier eine kontinuierliche Kontrolle von Export-, Import- und Embargovorgaben und reduziert somit das Risiko von entsprechenden Compliance-Verletzungen.
Sobald Waren beim Handel mit Großbritannien verzollt werden müssen, können auch entsprechende Kosten anfallen. Künftig wird es also nötig sein, diese Kosten in die eigenen Kalkulationen mit einfließen zu lassen. Der Ursprung dieser Kosten ist in den meisten Fällen der Waren- und Zollwert. Da der tatsächliche Warenwert aufgrund von schwankenden Währungskursen nur schwer zu beziffern ist, können bei manueller Berechnung auch oft falsche Zollwerte ermittelt werden.
Um also solche Fehler zu vermeiden, empfiehlt es sich Software zu verwenden, die alle aktuellen Werte und Parameter überprüft und diese dann automatisch auf die aktive Zollberechnung anwendet. So können Zollwerte punktgenau ermittelt und Kalkulationen zuverlässig erstellt werden.
In jedem Fall muss für zukünftige Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien einiges beachtet und vor allem vorbereitet werden. Die SAP liefert mit SAP GTS eine Möglichkeit, das alles mit einer einzigen Lösung abzudecken. Verfügbar ist GTS sowohl als On-Premise- als auch als Cloud-Lösung.
Beachten Sie zum Thema „Brexit“ auch unseren Überblicksartikel.
Sollten Sie also Interesse an einer Einführung von SAP GTS haben oder sich für andere Themen im Bereich SAP interessieren, können Sie sich mit uns in Verbindung setzen. Wir helfen Ihnen gerne.