Da gemäß der Product Availability Matrix (PAM) die Wartung für den SAP Solution Manager 7.1 im Dezember 2017 endet und die Übergangsphase beim Wechsel auf ein neues Release bei der SAP üblicherweise ca. 2 Jahre dauert, müsste Ende dieses Jahres normalerweise ein neues Release bereitstehen.

Demnach müsste der neue SAP Solution Manager 7.2 Ende 2015, spätestens aber Anfang 2016 veröffentlicht werden.

Diese Vermutung bestätigt auch der SAP Innovationskalender. Demnach geht die neue Version des SolMan in Q3 in den Ramp-Up, die Verfügbarkeit steht voraussichtlich in Q4 an.

Welche Neuerungen kann ich vom SAP Solution Manager 7.2 erwarten?

Gemäß der neuen Road Map der SAP vom Oktober 2014 sind folgende Neuerungen mit dem SolMan 7.2 zu erwarten:

  1. Verschiebung der Sichtweise hin zu einer vollständigen Einbeziehung der Geschäftsprozesse
  2. Unterstützung für neue SAP Technologien – insbesondere SAP HANA und SAP Cloud
  3. Unterstützung von on-premise- und Cloud-Lösungen sowie Hybridszenarien

Genauere Informationen zu den geplanten Neuerungen finden Sie in den folgenden Abschnitten.

Bitte denken Sie daran, dass es sich bei den folgenden Punkten und Informationen um die aktuelle Planung seitens der SAP handelt. Änderungen bis zum tatsächlichen Release des SAP Solution Manager 7.2 sind daher jederzeit möglich.

Änderungen im Bereich des Lösungsmanagements

Ziel des SAP Solution Manager 7.2 ist eine nahtlose Integration von IT und Geschäftsprozessen. Alle relevanten Daten befinden sich im Idealfall vollständig im SolMan.

Die getrennten Sichten für Business (End-to-end Prozesse) und IT (funktionale Komponenten) ergeben im Gesamtbild die Business Prozesse. Dabei erleichtern die verschiedenen Sichten den Zugriff auf die jeweils erforderlichen Elemente der Geschäftsprozesse.

Eine neue Oberfläche zur grafischen Modellierung von Geschäftsprozessen soll die Dokumentation der Geschäftsprozesse zukünftig mit dem SAP SolMan 7.2 erleichtern.

Dabei besteht das neue Konzept für die Prozessmodellierung aus 3 Elementen:

  • Die Technical Objects Library (TOL) beinhalten die technischen Objekte und wird automatisch generiert.
  • Die Process Step Library (PSL) beinhaltet neben Prozessschritten auch angehängte Dokumente, Testfälle, etc. und basiert auf der TOL.
  • Die E2E Business Processes bestehen aus den Prozesschritten der PSL und arbeiten systemübergreifend.

Außerdem soll bei der Lösungsdokumentation im SAP Solution Manager 7.2 auf die bisherige Aufteilung in die verschiedenen Projektarten verzichtet werden. Nach Angaben der SAP wird so die Flexibilität erhöht, sowie Benutzerfreundlichkeit, Performance und Akzeptanz in den Unternehmen gesteigert.

Alle IT-Prozesse greifen dann auf die Lösungsdokumentation zu – ein einheitliches Verzeichnis für die Geschäftsprozessdokumentation vereint Vorlagen, Projekte und Lösungen.

Durch den geplanten Wegfall der Beschränkung auf drei Geschäftsprozessebenen, ist die Modellierung zukünftig wesentlich besser an die tatsächlichen Gegebenheiten anpassbar. Das heißt Geschäftsprozesse können leichter an die Modellierungsstandards der Kunden angepasst werden

Gleichzeitig sind im neuen SolMan vorgegebene Prozessablaubpläne verfügbar. Diese können Kunden bequem als ausgereifte Ausgangsbasis für die Modellierung der eigenen Prozesslandschaft nutzen.

Zusätzlich ist der SAP Solution Manager 7.2 aber auch für andere Modellierungstools offen. Über offene bidirektionale Schnittstellen können andere Modellierungstools an den SolMan angebunden werden. Die Daten sind so auch für andere Modellierungstools zugängig.

Mit dem SAP Solution Manager 7.2 wird das Teil der Lösungsdokumentation.

Nach einer Überarbeitung wird die Komponente voll in die neue Lösungsdokumentation integriert sein und darauf basieren.

Lösungsdokumentation im SolMan 7.2: Die Vorteile auf einen Blick:

  • Gemeinsames Verzeichnis für die Dokumentation der Unternehmensprozesse
  • Integriert in die IT-Prozesse
  • Modellbasierter Ansatz
  • Flexibles und integriertes Lifecycle- und Releasemanagement
  • Verbesserte Verwendbarkeit
  • Lösungslandschaften mit neuen Bibliotheken und Dokumentationstypen
  • Erweiterung des Diagnose und Analyse Frameworks
  • Miteinbeziehen von Geschäftsszenarien
  • Vereinfachte Userexperience

Änderungen im IT Servicemanagement

Überarbeitete Oberflächen mit einer übersichtlichen grafischen Darstellung der wesentlichen Fakten und Zahlen zählen zu den Hauptänderungen im Bereich des IT Servicemanagements des SolMan 7.2.

KPI Dashboards sorgen hier für zusätzliche Übersicht, insbesondere z.B. das Incident Management Dashboard und die detaillierte KPI-Sicht.

Auch ein neuer SAP Fiori Self-Service für Incident Creation zählt zu den geplanten Neuerungen des SAP Solution Manager 7.2. Das heißt für den Endnutzer, dass er Incidents einfach über SAP Fiori erstellen und melden kann.

Dies erleichtert den Prozess für den Endanwender. Die SAP Fiori Benutzeroberflächen sind in der Regel intuitiv bedienbar – somit für jedermann leicht verständlich und nutzbar.

Im Bereich des Monitorings ersetzt ab 7.2 das Technical Monitoring Workcenter das bisherige System Monitoring Workcenter vollständig.

Und auch der Maintenance Optimizer wird mit 7.2 abgelöst. Der Maintenance Planner wird an seine Stelle treten – soll aber auch einzeln für den alten SolMan verfügbar sein.

  • UI und Framework Verbesserungen
  • Verbesserte SAP HANA Suche
  • Datenschutz
  • Verbesserung der Drittanbieterschnittstellen
  • ITIL Ausrichtung
  • SAP Jam Integration
  • Verbesserungen in folgenden Bereichen: Serviceanforderungen, Checklisten, Anlagenmanagement, Verarbeitungszeiten, Benachrichtigungsframework, E-Mail-Management, Dispatching und Routing, Zentrale Inbox, etc.

Änderungen im Change Control Management

Der Business Requirement Prozess ist im SAP Solution Manager 7.2 Teil des Standards. dabei wird zwischen folgenden Anforderungen unterschieden:

  • Business Requirement: Eingebundener Kanal für Endnutzer oder Buisnessprozessexperten
  • IT Requirements: Übersetzung der Business Requirements in ein IT-verständliches Format

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Vereinfachter Weg der Übermittlung von Anforderungen an die IT
  • Integrierter Workflow zischen Business Requirements und IT Requirements
  • IT Requirements als Alternative zu RfC
  • IT Requirements können mit PPM Projekten verknüpft werden
  • Central Inbox
  • Verbesserungen bei Checklisten
  • Bulletin Boards
  • SAP Jam Integration
  • Verbesserte SAP HANA Suche
  • Verbesserungen im Release- und Aufgabenmanagement
  • Neue Change Cycle Transaktionstypen
  • Wiederverwendungsmöglichkeit von Aufgabenlisten für mehrere Cycles
  • Geführter Ablauf für die Erstellung von Aufgabenlisten
  • Verbessertes Verhalten beim Wechsel von Cycles
  • Tiefe Integration in die neue Lösungsdokumentationsumgebung

Cloud und HANA als neue Technologien

Bereits absehbar war, dass der neue SAP Solution Manager auch SAP HANA nutzen kann. Und der SAP Solution Manager 7.2 unterstützt als erster Release SAP HANA

Alle Kunden mit gültigem SAP Wartungsvertrag können SAP HANA als Datenbank für den SolMan nutzen – eine zusätzliche SAP Hana Lizenz ist dafür nicht erforderlich. Da der SAP SolMan 7.2 auf der SAP Hana Cloud-Plattform laufen wird, ist keine Datenduplikation erforderlich.

Diese Ausweitung der Nutzungsrechte ist vor allem für Kunden, die nur SAP HANA nutzen, sich in einer Übergangsphase zu SAP HANA befinden oder Wartung für die SAP Solution Manager Datenbank zahlen, nützlich

Ebenso ist der SolMan 7.2 für den Betrieb einer SAP-Landschaft in der Cloud vorbereitet, egal ob privat oder öffentlich. Vor allem in Hybridlandschaften soll der SolMan für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Ihre Vorteile auf einen Blick:

  • Schlankeste SAP Solution Manager Lösung aller Zeiten
  • Bis zu 70% Zeitersparnis bei der Ausführung des SAP Solution Managers
  • Maximale Bedienfreundlichkeit durch SAP Fiori Oberflächen
  • Genauere IT Entscheidung auf der Basis aktueller Daten und Fakten
  • Echtzeit-Planungsapplikationen

Die Standardprozedur für den Umstieg ist ein Upgrade vom Solution Manager 7.1 auf 7.2.

Für den CRM Teil ist allerdings kein neues Release geplant, er wird nur mit einem neuen EHP aktualisiert.

Die Aufteilung von ABAP und JAVA Stacks sowie die Aktualisierung auf die NetWeaver 7.4 Plattform finden automatisch in der Upgradeprozedur statt. Zusätzlich wird auch die Migration auf HANA möglich sein.

Verbesserungen bei der Lösungsausführung in der Hybriden Cloud im Hinblick auf die Applikationsausführung und das Monitoring der Businessprozesse

  • Single source of truth auch für hybride Cloud-Lösungen
  • Volle Transparenz im Hinblick auf Performance und Verfügbarkeit
  • Sicherer Daten- und Nachrichtentransfer
  • Jede Unternehmenskritische Ausnahme wird erfasst und reported
  • Keine Dateninkonsistenzen zwischen der öffentlichen SAP Cloud und der on-premise bzw. SAP privaten Cloud
  • Unternehmensprozess KPIs können für alle Komponenten getrackt werden
  • Alle Software- und Konfigurationsveränderungen werden end-to-end getestet
  • Alle IT Servicemanagementprozesse müssen nahtlos integriert ablaufen