Die Digitalisierung im Rahmen von Industrie 4.0 macht auch vor der Wertschöpfungs- und Logistikkette nicht halt. Papiergestützte Kommissionierung bzw. Ein- und Auslagerung ist ein Thema, dass zwar von vielen Unternehmen bereits in Angriff genommen wurde, jedoch an vielen Lagerstandorten noch immer äußerst aktuell ist.

Oftmals fehlt jedoch die Perspektive um dieses Problem zu beheben. Welche Möglichkeiten für ein digitalisiertes Lagermanagement gibt es und lassen sich bestehende Strukturen überhaupt so einfach ersetzen? Der Kern für eine Digitalisierung im Lager ist die entsprechende Hardware, genauer gesagt: Handhelds.

Was ist ein Handheld?

Ein Handheld ist grundsätzlich ein elektronisches, tragbares Gerät, das für vielerlei verschiedene Anwendungsszenarien verwendet werden kann. Der Name „Handheld“ rührt daher, dass diese Geräte in der Regel relativ klein und leicht sind und man damit die Möglichkeit hat, diese mit lediglich einer Hand zu bedienen.

Spricht man von Handhelds im Lager sind damit in der Regel mobile Handscanner gemeint, mit deren Hilfe verschiedene Arbeitsschritte der internen Logistik direkt an ein jeweiliges ERP-System übergeben werden können.

Funktionsweise von Handhelds im Lager

Handhelds werden häufig als Scanner zur mobilen Datenerfassung im Lager eingesetzt. Dabei können die Kommissionierer Waren anhand von Barcodes o. ä. auf dem Gerät erfassen und direkt mit dem verwendeten ERP kommunizieren.

Dabei werden in der Regel folgende Daten erfasst:

  • Zeitpunkt der Einlagerung
  • Zeitpunkt der Auslagerung
  • Bearbeiter
  • Ort und Zeitpunkt des Packvorgangs
  • Ort der Ein- und Auslagerung
  • Usw.

5 Vorteile von Handhelds im Unternehmen

Welche Arten von Handhelds sind denkbar?

Wie Eingangs bereits erwähnt ist der Begriff „Handheld“ relativ allgemein gefasst. Unter diese Bezeichnung fallen nicht nur Barcode-Scanner sondern auch PDA’s, elektronische Organizer, Tablets, GPS-Geräte oder einfache Smartphones.

Grundsätzlich sind, abhängig von dem gewünschten Einsatzgebiet, auch alle Arten von Handhelds für die gleiche Aufgabe zu verwenden. Dabei steht die Mobilität klar im Fokus. All diese Geräte zeichnen sich dadurch aus, dass Sie eine digitalisierte Arbeitsweise an Plätzen ermöglichen, an denen unter Umständen sonst keine Verwendung von Computern möglich wäre.

Einsatzszenarien

Aber nicht nur für die Logistik kann der Handscanner ein Segen sein. Er ist eine praktische Informations- und Dokumentationsquelle.

Seine Fähigkeit, überall die gewünschten Informationen anhand eines RFID-Chips oder Barcodes auslesen und abrufen zu können, macht ihn zu einem nützlichen Helfer in verschiedensten Bereichen.

Der Handscanner bietet sich auch zur Unterstützung von Wartungsteams an. Wird etwa eine Produktionseinheit instandgesetzt, kann der Mitarbeiter im ersten Schritt alle relevanten Daten nach dem Scannen einsehen. Er sieht, wann die letzte Wartung erfolgte und welche Maßnahmen schon ergriffen wurden.

Im zweiten Schritt kann er dokumentieren, welche Maßnahmen angewendet und welche Teile erneuert wurden, indem er die verwendeten Ersatzteile scannt. Doppelter Aufwand für eine analoge Dokumentation und die nachfolgende Übertragung in das zuständige System entfallen somit.

Mitarbeiter werden bei der Kommissionierung von Produktionsmaterial unterstützt. Mit Hilfe des Handscanners kann die während der Herstellung verbrauchte Ware dokumentiert werden. Beim Produzieren neuer Ware wird ein neuer Barcode oder RFID-Chip angelegt, der wiederum alle relevanten Produktdaten wie Stückzahl, Produktionsdatum, Inhalt, neuer Lagerort etc enthält.

Parallel werden die Daten im ERP-System hinterlegt und können dort in Echtzeit ausgewertet werden. Die Transparenz der einzelnen Produktionsschritte wird deutlich erhöht und die Möglichkeit, bei Abweichungen zeitnah einzugreifen, verbessert.

Handscanner können erfolgreich zur Qualitätssicherung und -prüfung eingesetzt werden. Sie bieten die Möglichkeit zur Vor-Ort-Dokumentation einzelner Prozessschritte.

Auditoren wiederum wird es dadurch erleichtert, die Prozesse zurückzuverfolgen. Anhand der lückenlosen Dokumentation wird die Qualität erfolgreich gesichert.

Ohne Handscanner wäre die nahtlose Rückverfolgbarkeit, wie etwa das Pakettracking bei Logistikdienstleistern, nur deutlich aufwändiger möglich. Für Kunden bedeutet die Tracking-Funktion ein zusätzliches Plus an Sicherheit und Planbarkeit. Doch auch Unternehmen profitieren stark von der Trackingfunktion.

Die gleichen Vorteile, die der Kunde hat, erhält auch das Unternehmen. Zusätzlich kann eine optimale Auftragsabfolge erstellt werden, denn die einzelnen Prozessschritte können optimal geplant werden. Mit Hilfe des Scannereinsatzes werden die Abläufe in der Supply-Chain vollständig abgebildet und sind in Echtzeit über das ERP rückverfolgbar. So können beispielsweise zugelieferte Baugruppen immer dem richtigen Hersteller zugeordnet werden. Auch ist der aktuelle Standort von Lieferungen jederzeit bekannt.