In dieser Ausgabe unseres Lexikons rund um das Thema Logistik wollen wir darstellen, wie verschiedene Versandeinheiten klar und international gültig identifiziert werden können. Dafür wird eine eindeutige Nummer nach einem bestimmten Schema zugewiesen, die genau das möglich machen soll: Die sogenannte Nummer der Versandeinheit (NVE).

Was ist die NVE?

Die Nummer der Versandeinheit (bzw. engl. Serial Shipping Container Code SSCC) ist ein 18-stelliger Zahlencode, der weltweit einzigartig ist. Durch eine solche Zuordnung ist zu jedem Zeitpunkt eine genaue Verfolgung der Ware vom Versender bis zum Endempfänger möglich.

Die NVE wird einmal bei Versand vergeben und dann von allen Beteiligten der Transportkette fortgeführt. Ein solches Vorgehen ermöglicht die lückenlose Abbildung des gesamten Transportweges sowie eventuelle Rückrufe von versendeten Materialien.

Was ist eine Versandeinheit?

Als Versandeinheit bezeichnet man im Wesentlichen Waren, die versendet werden sollen. Im Gegensatz zum Versandstück, welches immer nur eine Position enthält, kann die Versandeinheit mehrere Positionen enthalten und wird zusammen mit Warenbegleitpapieren (z.B. Stückliste) an den entsprechenden Empfänger versandt.

Aufbau

Grundsätzlich besteht die NVE aus folgenden Komponenten:

  • Basisnummer der individuellen Globalen Lokationsnummer (GLN)
  • eine selbst bestimmte Ziffernfolge
  • eine Prüfziffer
  • eine Reserveziffer

Eine NVE wird also vollumfänglich auf Basis einer GLN gebildet. Diese muss von einer GS1-Organisation erworben werden und setzt sich wiederum aus einer GS1-Basisnummer, einem Lokationsbezug und einer Prüfziffer zusammen.

Im Prinzip kann eine GLN eingesetzt werden, um sowohl physische und digitale Lokationen, als auch juristische Entitäten und Funktionen zu identifizieren (bezogen auf Abteilungen innerhalb einer Organisationsstruktur).

Um also auf Basis einer GLN eine NVE zu generieren, müssen folgende Schritte beachtet werden:

 

  • Am Anfang der NVE muss eine frei wählbare Reserveziffer gestellt werden.
  • Anschließend folgt die Basisnummer der GLN, die je nach verwendeter GLN 7 oder 9 Stellen hat. Je nach Länge dieser GLN-Basisnummer ändern sich die zur Verfügung stehenden NVE-Nummern. Es gilt: Je kürzer die GLN-Basisnummer, desto mehr NVE-Nummern stehen zur Verfügung.
    • 9-stellige GLN-Basisnummer: 100 Millionen Nummern
    • 8-stellige GLN-Basisnummer: 1 Milliarde Nummern
    • 7-stellige GLN-Basisnummer: 10 Milliarden Nummern
  • Darauf folgt eine fortlaufende Nummer, die zur Identifizierung des versandten Materials verwendet wird.
  • Als letzte Ziffer ist bei allen GS1-Nummern eine entsprechende Prüfziffer zu finden, welche sich aus den vorhergehenden 17 Ziffern berechnet.

Kennzeichnung

Um eine Versandeinheit mit der entsprechenden NVE zu kennzeichnen, können die herkömmlichen Mittel verwendet werden. Zum Einen können also RFID-Chips eingesetzt werden, um die Versandinformationen zusammen mit der NVE-Nummer abzubilden. Zum anderen kann ein herkömmliches Versandlabel verwendet werden, auf dem diese Nummer ebenfalls abgebildet wird.

Neben dem Barcode werden oft auch folgende Informationen auf dem Versandlabel mit angegeben:

  • Absender
  • Empfänger
  • Charge
  • Produktionsdatum
  • GTIN der Handelseinheit
  • usw.

Der Barcode, um die entsprechende NVE-Nummer elektronisch einlesen zu können, ist in den meisten Fällen wie folgt aufgebaut:

 

 

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