Das Rechnungswesen ist in den meisten Fällen ein Bereich eines Unternehmens, der viel Potential für Optimierungen bietet. Dabei gestaltet es sich oft schwierig einen idealen Weg zwischen Effizienz und Korrektheit zu finden.

Um also die Prozesse im Bereich des Rechnungswesens zu optimieren müssen eventuelle Flaschenhälse an Schnittstellen und sonstige zeitintensive Abläufe genau untersucht und entsprechend verschlankt werden. Bezieht man dies auf die Veröffentlichung von Abschlüssen eines Unternehmens so gibt es dafür eine Möglichkeit, die man anwenden kann: Fast Close.

Was ist „Fast Close“?

Fast Close beschreibt die Möglichkeit Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse schneller durchzuführen. Das bedeutet, dass durch verschiedene Methoden sämtliche Aufstellungen, Prüfungen und Veröffentlichungen beschleunigt von Statten gehen sollen.

Ein Fast Close hat den Vorteil, dass man eventuelle Aktionäre oder Investoren schnell und effizient über aktuelle Zahlen und andere Faktoren der Geschäftstätigkeit in Kenntnis setzen kann, was eine geringere Reaktionszeit für zusätzliche Investitionen oder ähnlichem ermöglicht.

Zusätzlich dazu können auch die unternehmensinternen Prozesse optimiert werden. Die Entscheidungswege verkürzen sich oftmals erheblich und die Reaktionsgeschwindigkeit wird gesteigert.

Vorteile eines Fast Close

Der Weg zum Fast Close

Das Wort „fast“ darf nicht zu sehr im Vordergrund stehen. Zwar zeigen die oben genannten Vorteile, dass es wichtig ist Einzelabschlüsse entsprechend effizient fertigzustellen, jedoch darf die Qualität dieser auf keinen Fall darunter leiden.

Wie man das Wort „schnell“ dabei definiert, muss jedes Unternehmen für sich entscheiden. Viele Faktoren, sowohl von Außen als auch von Innen, beeinflussen diese Definition. Achtet man lediglich auf die geringstmögliche Bearbeitungszeit besteht das Risiko, dass die gelieferten Informationen nicht den hohen Anforderungen der ordnungsgemäßen Buchführung entsprechen und so ein zusätzlicher Aufwand durch Controlling o. ä. erzeugt wird.

 

Welche Prozesse müssen also untersucht werden um ein „Fast Close“ zu gewährleisten?

  • Terminierung: Zu grob festgelegte Terminplanung bewirkt oft erheblichen Zeitverlust
  • Verrechnungsstellen: Die Konten, der zu verrechnenden Prozesse werden oft zu spät oder nicht eindeutig festgelegt
  • Rechnungen: Eingangsrechnungen werden zu spät geliefert, wodurch sich die Folgebearbeitung erheblich verzögert und Bewertungsläufe nicht rechtzeitig durchgeführt werden können
  • Fachbereich: Oftmals werden benötigte Informationen von Fachabteilungen zu spät oder fehlerhaft geliefert.

 

Was muss getan werden?

Funktionen von SAP für Fast Close

Die Umsetzung von Fast Close stellt also viele Anforderungen sowohl an die menschliche Arbeitskraft als auch an die Kapazitäten eines IT-Systems. Ein SAP-ERP bietet hier verschiedenste Funktionen, die ein solches Vorgehen nicht nur unterstützen können, sondern unter Umständen sogar erheblich vereinfachen.

Folgende Funktionen kann SAP in Bezug auf Fast Close bieten:

  • Analyse / Überprüfung aktueller Abschlussaktivitäten direkt in SAP
  • Strukturierung der Abschlussaktivitäten in SAP
  • Definierter Ablauf durch Nutzung Standardfunktionalität SAP
    • Schedule Manager
      • Zentrale Übersicht über den Status der Abschlussaufgaben
    • Closing-Cockpit
      • Vorlagen für Abschlüsse
      • Aufgabenpläne / Terminplanung
      • Definition von Aufgaben in einem Aufgabenplan
        • Anlagevermögen (Anlagen im Bau, Anlageninventur, Abschreibungsläufe)
        • Umlaufvermögen (Materialbewertung, Pflege WE/RE-Konto, Fremdwährungsbewertung, Wertberichtigungen)
        • Bildung von Rückstellungen
        • Abgrenzungsbuchungen
        • Meldedaten / Steuermeldungen
        • Intercompany-Buchungen
        • Abschließen von Aufträgen
      • Benachrichtigungen
      • Auswertungen
    • Berechtigungskonzepte

Sollten Sie Unterstützung bei der Konfiguration Ihres SAP-Systems benötigen helfen wir Ihnen gerne. 

 

Fazit

Fast Close ist mit Sicherheit eine Methodik, die sich auf vielerlei verschiedene Weisen auslegen lässt. Ob man nun den gesamten Fokus auf die Geschwindigkeit legt oder ob man versucht einen Spagat zwischen Geschwindigkeit und Qualität zu schaffen bleibt wohl dem jeweiligen Anwender überlassen.

Jedoch sollte das Ziel dieser Methode doch zweiteres sein. Das Ziel sollte nicht nur eine Verkürzung der Abschlussprozesse sein, sondern ebenfalls eine gesteigerte Effizient und damit einhergehende Qualität der Datenbereitstellung.