Bisher konnten Verwender von SAP frei entscheiden welche Art von Codierung sie verwenden. War ein Unternehmen der Meinung kein Unicode verwenden zu müssen, so konnte beinahe jedes SAP-System auch als Non-Unicode-System betrieben werden. Dies ändert sich nun gravierend. Um den neuen Kernel-Release, Netweaver 7.5, sowie SAP ERP 6.0 EHP8 verwenden zu können, muss das entsprechende System zwingend auf Unicode eingestellt werden. Doch was bedeutet das für das Unternehmen? Worauf muss ich als „Migrierender“ achten?

Vorbereitungen für die UNICODE Migration

Source code auf UNICODE Kompatibilität überprüfen

Mit der Transaktion UCCHECK kann in einem SAP-System überprüft werden, welche Sources UC-kompatibel sind und welche nicht. Das entsprechende Ergebnis der Überprüfung kann dann in einer Liste ausgegeben werden. So erhält man eine klare Übersicht, welche Teile des Systems im Vorab auf Unicode konvertiert werden müssen.

Schnittstelleninventur

Auch bei hinterlegten Schnittstellen muss vor der Migration geklärt werden, ob diese auf einem Unicode-System bestehen bleiben. Ist dies nicht der Fall, müssen diese eventuell nach der Migration neu angelegt werden.

Hardware überprüfen

Nicht nur Software ist von der Migration auf UNICODE betroffen. Auch Hardware, wie z. B. Drucker oder Waagen müssen fähig sein, mit einem Unicode-System zu kommunizieren. Deshalb muss abgeklärt werden, ob der Hersteller der entsprechenden Hardware ein UC-System unterstützt oder nicht.

 

Zusätzliche Ressourcen

Im Rahmen einer Unicode Migration sollte ebenfalls überprüft werden ob die bestehenden Ressourcen ausreichen um das „neue“ System zu betreiben. Durch den enorm größeren Umfang von Unicode, sind auch oftmals zusätzliche Ressourcen nötig. Auf was müssen Sie in Sachen Ressourcen achten?

Wie führe ich einen Datenbank Export bzw. Import durch?

Der Datenbankexport oder –import sollte ausschließlich von den System-Admins durchgeführt werden. Dazu verwendet man „R3Load“ aus dem SAP Standard.  Dies ist ein einfaches Programm mit dem man Informationen aus der Datenbank oder in die Datenbank von SAP kopieren kann. R3Load erstellt eine datenbank- und betriebssystemunabhängige Kopie der in der SAP-Datenbank befindlichen Werte. Im Rahmen einer Migration ist es so auch möglich, die Plattform der Datenbank zu wechseln, z. B. von DB2 auf Oracle.

Funktionalitäten des SAP Migration Monitors:

Zusätzlich zum R3Load gibt es ein Tool mit dem Namen SAP Migration Monitor (MigMon), das vielfältige Möglichkeiten bietet, um den Datenbankexport zu vereinfachen und die Downtime zu minimieren.

8 Punkte auf die Sie bei der Unicode Migration achten müssen

  • Reichen die Ressourcen aus, die zur Verfügung stehen?
  • Ist die angebundene Hardware auch Unicode-kompatibel?
  • Sind alle, von UCCHECK ausgegebenen, Quellen auf einem Unicode System verwendbar?
  • War der Sandboxtest erfolgreich?
  • Funktionieren alle Schnittstellen auf Unicode genauso wie auf Non-Unicode?
  • Wann beginne ich mit der System-Kopie?
  • Wurden alle Nacharbeiten fachmännisch durchgeführt?
  • Wurden alle Tests durchgeführt, um einen reibungslosen Ablauf des „neuen“ Systems zu gewährleisten?